Die größte offene Hallenhöhle Europas liegt bei Balve im Hönnetal. Die Karsthöhle gilt als einer der wichtigsten Fundplätze der mittleren Altsteinzeit Europas. Sie wird deshalb auch als „Kulturhöhle“ bezeichnet.
Die Höhle hat eine Gesamtlänge von 138 Metern. Der höchste Punkt (direkt hinter dem Eingang) erreicht 12 Meter. Die Höhle besteht aus einer großen Halle mit zwei kleineren Nebenarmen. Diese tragen die Namen der Wissenschaftler Rudolf Virchow und Ernst Heinruch von Dechen.
Schon seit 1922 wird die Höhle für Musik- und Theateraufführungen eingesetzt. Die Balver Höhle verfügt über eine einzigartige Atmosphäre und eine ganz besondere Akustik. Seit 1991 finden in der Höhle die Balver Märchenwochen statt. Die Höhle ist auch der Standort des jährlichen Balver Schützenfestes. Die Höhle wird mittlerweile auch für Musikaufnahmen und als Kulisse für TV-Shows genutzt. Auch Sportereignisse werden im Sinne des Public Viewings in der Balver Höhle übertragen.
Archäologische Grabungen in der Höhle brachten zahlreiche Knochenreste von Tieren aus der Eiszeit zutage: Vom Rentier bis zum Mammut und dem Wollnashorn, sowie von vielfältigen Steinartefakten war die Höhle über Jahrzehnte hinweg eine interessante Quelle für Rückschlüsse auf das Klima und die Lebensweise der Eiszeit. Auch menschliche Skelette konnten geborgen werden. Ein menschliches Schädelfragment konnte auf ein Alter von 10.4000 datiert werden. Die Fundstücke der Balver Höhle sind heute in verschiedenen Museen in Nordrhein-Westfalen zu besichtigen. Vor allem im Museum für Ur- und Frühgeschichte in Hagen, sowie im Westfälischen Museum für Archäologie in Herne können Sie einen nicht unerheblichen Anteil der Fundstücke aus der Balver Höhle besichtigen. Einige Funde befinden sich auch in Privatsammlungen.